Der museale Schein in Wien trügt, zumindest im 3. Bezirk. Unter den Prachtbauten vergangener Tage – sie vermitteln den Eindruck, Kaiser Franz sei nur mal eben ausgeritten – watet man bis zum Hals im Schlamm des 21. Jahrhunderts. Vier junge Musiker kompostieren hier weit mehr als Mozartkugeln und ihre Musik geht tiefer als ins dritte Untergeschoss, sie geht bis dorthin, wo Lava blubbert und sich Wiener Schwermut mit dem Sturm und Drang eines Rumpelstilz paart. Dann wieder führt sie durch den Kolben einer Espressomaschine mitten hinein in einen fast erschreckend bunten Asteroidensturm.
Chrämerjazz Spezial.
sehen und hören | bei Kompost zu Hause